Mitten im dunklen Wald und völlig unerwartet steht man in Bad Bodenteich plötzlich vor einer Anzahl verwitterter, bewachsener und teilweise schon zerbrochener Grabsteine. Wenn man zunächst vermuten mag, dass es hier irgend ein Unglück gegeben hat, wird man zum Glück durch eine Informationstafel aufgeklärt. Diese stand nicht immer dort und so erinnere ich mich noch an meine erste Begegnung mit diesem Ort ohne Erläuterungen. Auch war er damals nicht eingezäunt und völlig verwildert. Heute nun erfährt man, dass es sich um einen ganz normalen jüdischen Friedhof handelt, wo die letzte Bestattung allerdings schon etwa 250 Jahre zurück liegt. Aber wir erfahren auf der Tafel, dass jüdische Friedhöfe für die Ewigkeit angelegt werden. So sollte auch dieser hier die nächsten Jahrhunderte ungestört bleiben, bis die Natur alle Erinnerungen ausgelöscht hat. Der Zugang zum Wald befindet sich gegenüber der katholischen Kirche St. Bonifatius und nach einem kurzen Spaziergang ist der Friedhof auf der rechten Seite.
