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Untersiemauer Pyramide

96253 Untersiemau, Deutschland

Untersiemauer Pyramide
Museum
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Wegbeschreibung
5XX9+WC Untersiemau, Deutschland
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Helmut Winzer
Helmut Winzer2 vor Jahren
Die „Pyramide" in Untersiemau

Am Siemauer Berg zwischen Meschenbach und Untersiemau steht ein spitzer Steinpfeiler, ein Obelisk. Er wird im Volksmund Pyramide genannt und hat der Anhöhe den Namen „Pyramidenberg" gegeben. Seine Inschrift führt in einen wenig beachteten Abschnitt der Landesgeschichte. Sie lautet:
Errichtet den 23. April 1799. Als am Tage des Ehejubiläums des reg. Hrn. Herzogs und Frau Herzogin, Ernst Friedrich und Sophia Antoinette im 75sten Jahre Ihres Alters.

Herzog Ernst Friedrich von Sachsen-Coburg-Saalfeld wurde 1724 geboren. Nach dem Tode seines Vaters Franz Josias übernahm er 1764 die Regierung. Dabei fand er eine drückende Schuldenlast vor, die jedoch nicht von Unvermögen oder Misswirtschaft herrührt. Der gerade zu Ende gegangene Siebenjährige Krieg hatte Handel und Verkehr beinahe zum Erliegen gebracht. Für die Reichsarmee mussten 450 Mann gestellt und unterhalten werden. Schließlich folgten nach den Missernten der Jahre 1771 und 1772 Hunger und Teuerung. Die Schuldenlast war so groß, daß der Kaiser 1773 eine Schuldenverwaltung (Debitkommission) einsetzte, die über 30 Jahre damit beschäftigt war, die Staatsfinanzen zu ordnen.

Bei der Bevölkerung war das Herzogspaar, die Eltern des späteren Herzogs Franz Friedrich Anton, beliebt. Im Gegensatz zu vielen Barockfürsten jener Zeit führte es ein vorbildliches Leben. An der Stelle, wo der Herzog 1749 seine Gemahlin empfangen hatte, setzten ihnen die Coburger zum Fest der Goldenen Hochzeit diesen Gedenkstein.

Noch etwas erscheint heute im Rückblick erwähnenswert: Herzog Ernst Friedrich verbot in seinem Herzogtum das Anwerben von Soldaten für fremde Kriegsdienste. Andere Fürsten jener Zeit hatten da weniger Bedenken. Sie verkauften ihre „Landeskinder" gleich regimenterweise, dabei kassierten sie für jeden Rekruten - und für jeden Gefallenen nochmals. Herzog Ernst Friedrich hätte so seine Staatsfinanzen sanieren können. Quelle: „Das Coburger Land“ von Walter Schneier- Herausgeber: Landratsamt Coburg, 1990
Klaus Fischer-Häke
Klaus Fischer-Häke2 vor Jahren
die Gemeinde Untersiemau überlässt diesen Standort dem Verfall, schade
Marcus Weiß
Marcus Weiß2 vor Jahren
Ruhige Ecke dort
Holger Engel
Holger Engel2 vor Jahren
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