Donauschwäbisches Zentralmuseum
Schillerstraße 1, 89077 Ulm, Deutschland
4.4
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9XRP+W5 Ulm, Deutschland
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Montag: Geschlossen
Dienstag: 11–17
Mittwoch: 11–17
Donnerstag: 11–17
Freitag: 11–17
Samstag: 10–18
Sonntag: 10–18
Dienstag: 11–17
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Schön wäre es, wenn es im Aufenthaltsraum zumindest ein Getränkeautomat gäbe.
Wir waren recht früh an einem Samstag vor Ort und konnten leider nicht mit einem 50 € Schein bezahlen. Wir haben dann ein paar Münzen und kleine Scheinchen zusammenkratzen können. Zum Glück hatten unsere Kinder ihre Geldbeutel dabei. Etwa 3 Stunden später wollten wir beim Gehen ein Buch für 17 € kaufen. Das Museum war relativ gut besucht, aber es war immer noch nicht möglich mit einem 50er zu bezahlen weil immer noch kein Wechselgeld vorhanden war. Das Buch blieb also da.
Das Museum ist toll, aber wenn ihr keine Kartenzahlung habt, dann sollte zumindest die Zahlung mit Geld möglich sein. Ein paar kleine Scheine vorzuhalten ist kein großer Aufwand.
Verbürgt ist, dass man im 18. Jahrhundert Schiffsbaumeister, sogenannte Schopper, aus dem bayrischen Donaugebiet anwarb, um den steigenden Holzbedarf für Flöße in den Griff zu bekommen. Seitdem wurde in Ulm ein größerer Zillentyp, ursprünglich als Kelheimer bekannt, vornehmlich zum Warentransport donauabwärts gebaut.
Ein flaches Holzschiff mit einer Hütte darauf, die Seiten schwarz-weiß gestreift, vorne und hinten zwei sehr lange Ruderstangen – das ist eine Ulmer Schachtel. Was heute kurios wirkt, war früher ein wichtiges Transportmittel auf der Donau.
Noch heute sind Ulmer Schachteln auf der Donau unterwegs – allerdings nur für Vergnügungsfahrten. Das war früher anders: zu Zeiten als noch keine Eisenbahn fuhr und die Straßen staubige Holperpisten oder schlammige Matschwege waren. Damals waren die Schiffe eine vergleichsweise schnelle, zuverlässige und günstige Möglichkeit für Händler und Produzenten, ihre Waren zu transportieren. Auch wenn es nur in eine Richtung ging, nämlich donauabwärts.
Zwischen dem späten 17. und Ende des 18. Jahrhunderts gelangten verschiedene deutsche Auswanderergruppen auf Ulmer Schachteln in die von den Habsburgern neueroberten Länder des südöstlichen Europas. In ihren neuen Siedlungsgebieten im heutigen Rumänien, Ungarn und Serbien entstanden die Volksgruppen der Ungarndeutschen und/oder Donauschwaben. Auch von 1804 bis 1818 gelangten tausende Auswanderer, die sich in Ulm auf Flößen und Ulmer Schachteln einschifften, die Donau abwärts bis ins Mündungsgebiet am Schwarze Meer, aus denen sich die Volksgruppen der Bessarabien-, Dobrudscha- und Schwarzmeerdeutschen bildeten.
Tausende Kolonisten kamen im Verlauf des 18. Jahrhunderts aus den südwestlichen Teilen des Reiches nach Ulm, um von hier aus mit den Schiffen über Wien nach Ungarn auszureisen. Im Auftrag der Habsburger Kaiser suchten Anwerber Handwerker und Bauernfamilien, die sich im Königreich Ungarn eine neue Existenz aufbauen wollten. Gelockt wurden sie mit Privilegien und der Aussicht freie Bauern und nicht mehr Leibeigene zu sein. Die meisten der Ansiedler kamen mit der Donau nach Ungarn, ganz einfach deshalb, weil die Schachteln das günstigste Transportmittel waren. Die Geschichte(n) dieser Auswanderer und ihrer Nachkommen erzählt das Donauschwäbische Zentralmuseum.